Ahaus stellt Energiesparmaßnahmen vor

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Die Stadt Ahaus möchte beim Gasverbrauch mittelfristig 15 Prozent einsparen, beim Stromverbrauch 5 Prozent. Das erklärte der Technische Beigeordnete der Stadt, Thomas Hammwöhner, am Abend (30. August) im Ahauser Rat. In ersten Schritten wird in Räumen, wo es möglich ist, die Raumtemperatur gesenkt. Schulen und Kindertagesstätten zum Beispiel sind davon ausgenommen. In Turnhallen wird in Abstimmung mit den Schulen und anderen Nutzern die Warmwasserversorgung abgeschaltet.
Die Beleuchtung städtischer Immobilien soll über vorhandene intelligente KNX Bussysteme optimiert werden, Denkmäler und Kunstwerke – wie zum Beispiel das Schloss, Kirchen oder auch das Kunstwerk vor dem Kulturquadrat und der Platz vor dem Rathaus – werden nicht mehr beleuchtet. Zusätzlich soll die Nachtabsenkung der Straßenbeleuchtung früher geschaltet werden. Am Rathaus und an der Irena-Sendler-Gesamtschule wird wird ein hydraulischer Abgleich vorgenommen, an den anderen größeren städtischen Gebäuden ist das bereits geschehen.
Für die Umsetzung der Maßnahmen wird die Stadt Ahaus eine fachbereichsübergreifende Arbeitsgruppe bilden. Sie soll über große wie kleine Energiesparmöglichkeiten im Rathaus aber auch an Schulen und anderen städtischen Einrichtungen aufklären und gleichzeitig für Transparenz über die getroffenen Maßnahmen und deren Ergebnisse sorgen. Die Verbrauchsdaten aller städtischen Gebäude und die Einspeiseergebnisse der Photovoltaikanlagen werden dann auf einem Dashboard über die Homepage der Stadt veröffentlicht.
Mittelfristig soll auch ein kommunales Energiemanagement etabliert werden. Damit soll das Controlling über die Verbräuche verbessert und eine bessere Übersicht geschaffen werden, um im Bedarfsfall schnell reagieren zu können, falls an Stellen Energie vergeudet wird. Auch Automatisierungen von Abläufen mit dem Ziel Energie zu sparen sollen helfen, die Verbräuche smart zu gestalten.
Seit Jahren werden städtische Gebäude bereits auf LED-Beleuchtung umgestellt. „Diese Umrüstung wird natürlich fortgesetzt“, erläutert Thomas Hammwöhner. „Das gilt übrigens auch für die Hauptverkehrsstraßenbeleuchtung. Beim Stromverbrauch sind die Einsparmöglichkeiten bei der Stadt geringer, weil wir bereits an vielen Stellen vorgearbeitet haben. Hier können wir noch etwa 5 Prozent einsparen.“
„Wichtig ist bei alledem aber auch die ‚Ressource Mensch‘“, betont Hammwöhner. „Wir alle müssen unser Nutzerverhalten anpassen. Das birgt wesentliches Energiesparpotenzial.“
Die Stadt Ahaus reagiert damit auf die Verordnung der Bundesregierung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen, die am 1. September in Kraft tritt. Dort heißt es: „Der völkerrechtswidrige Angriff der Russischen Föderation auf die Ukraine hat die ohnehin angespannte Lage auf den Energiemärkten drastisch verschärft. In der Folge kam es immer wieder zu Reduzierungen der Gasimportmengen von russischen Lieferanten nach Deutschland. Die Bundesregierung rechnet nicht mit einer Verbesserung der Situation. Sie geht vielmehr davon aus, dass weitere Reduzierungen der Liefermengen drohen. […] Bei der Energieeinsparung handelt es sich um eine Gemeinschaftsaufgabe von Politik, Unternehmen sowie Verbraucherinnen und Verbrauchern. Jede eingesparte Kilowattstunde hilft ein Stück weit aus der Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen heraus.“

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