Vredenerinnen und Vredener Gedenken den Novemberprogromen
Es ist eine der wohl schrecklichsten Nächte in der deutschen Geschichte: Die Reichsprogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938. In dieser Nacht begannen im nationalsozialistischen Deutschland direkte und gezielte Gewaltaktionen gegen die jüdische Bevölkerung. Bei den Ausschreitungen wurden 267 Synagogen und mehr als 7.000 jüdische Geschäfte in Brand gesetzt und geplündert. Und auch hier in Vreden gab es gewalttätige Ausschreitungen; die im Jahr 1808 erbaute Synagoge der jüdischen Gemeinde wurde in der Reichspogromnacht demoliert.
Über 90 Interessierte sind am Mittwochabend der Einladung der Stadt gefolgt und haben sich der Gedenkfeier an der Synagogengedenkstätte angeschlossen. Inhaltlich hatten die Schülerinnen des Geschichts-Leistungskurses des Gymnasiums Georgianum Ida Decker, Antonia Laurich und Katharina Demes, verschiedene Texte und Gebete, um die Erinnerung wach zu halten. Auch die Namen der jüdischen Opfer wurden vorgelesen. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von Judith Rolvering und Eva Maria König.
In seiner Ansprache fasst Bürgermeister Dr. Tom Tenostendarp zusammen: „Diese Nacht zu den dunkelsten und beschämensten Momenten der deutschen und auch der Vredener Geschichte – an dieses Datum müssen wir uns immer wieder erinnern. (…) In diesem Jahr steht das Erinnern an die Opfer der Nazipogrome, an die vielen grausamen Verbrechen in einem für uns nie vorstellbar gewesenen Zusammenhang. Seit Februar herrscht wieder Krieg in Europa. (…) Wir müssen wachsam bleiben, dürfen keine Toleranz zeigen, wenn Menschen aufgrund ihres Glaubens, ihrer Herkunft, ihres Geschlechts, ihrer Hautfarbe, ihres Anderssein angegriffen werden.“
Im Anschluss an die Ansprache hat der Bürgermeister symbolisch den Kranz zum Gedenken niedergelegt.
Quelle: Stadt Vreden